Nun ist das Mildstedter Pfingstturnier 2024 auch schon wieder Geschichte.
In den letzten Jahren besprachen wir im Rahmen der Spartenversammlung, meist im September, ob wir im kommenden Jahr an Pfingsten unser traditionelles Turnier ausrichten wollen. Der größte Einflussfaktor dabei ist die aktuelle Mitgliederzahl. Einfache Formel: Keine Helfer – kein Turnier. Die Covid-Zeit unterbrach diesen Zyklus leider. Ist die Entscheidung dafür gefallen, geht kurz nach Weihnachten die Einladung an die Gastvereine raus. Oftmals kommen vorher von den Interessenten schon Anfragen, ob sie sich schon anmelden könnten.
Während der Vorbereitungen fragen wir uns immer, ob wir auch an alles gedacht haben. Eine kleine Unsicherheit bleibt meistens, etwas vergessen zu haben. Dennoch freuen wir uns auf den Tag, wenn wir die Gäste begrüßen dürfen. Bei der Erfassung der Gäste in der Anmeldeliste sehen wir die Namen und haben meist auch sofort die Person dazu vor Augen. Es sind in der Regel Gäste, die uns seit vielen Jahren die Treue halten. Klaus-Dieter trägt die angemeldeten Teilnehmer sofort in sein Planungstool ein. So ist sofort ersichtlich, welche Klassen wir eröffnen müssen und auf welche Entfernungen die Scheiben aufzustellen sind. Pfingsten rückt näher und wir laufen warm. Das Material und besonders die Strohscheiben müssen überprüft werden, ob sie nicht bereits zu stark durchgeschossen sind und den Anforderungen noch genügen. In diesem Jahr haben wir vier neue Scheiben angeschafft, während es im letzten Jahr fünf waren. Anhand der angemeldeten Teilnehmerzahl können die Medaillen bestellt und die benötigte Menge an Verpflegung auf die Einkaufsliste geschrieben werden. Diese Aufgaben sind auf einen harten Kern des Orga-Teams aufgeteilt. Die Erfahrung der letzten Turniere lässt gut abschätzen, was benötigt wird. In diesem Jahr stellte die Bestellung der 100 Brötchen für Sonntags um kurz vor 7 Uhr eine besondere Herausforderung dar. Reguläre Öffnungszeiten der umliegenden Bäcker starten meist später. Um die ersten Gäste mit einem Frühstück begrüßen zu können, müssen wir kurz nach 7 Uhr ein paar Brötchen geschmiert haben. Da hilft es wenig, wenn die Grundlage hierzu erst um 7:30 Uhr oder noch später eintrifft. Hier geht unser Dank an Sünjes Backshop in Mildstedt, die uns bereits vor der regulären Ladenöffnung die Brötchenkörbe übergeben hatte. Nachdem die neuen Scheiben aus Uetersen abgeholt, die anderen Scheiben aus dem Winterlager bei Hilde geholt, die Grillwürstchen besorgt, die Einkäufe erledigt, die Grillkohle eingekauft, die Kuchenspenden organisiert waren, kann eigentlich nur noch das Wetter querschießen. Aber auch das spielte optimal mit.
Am Samstag war um 9 Uhr Startschuss zum Aufbauen. Platz ausmessen, Scheiben einteilen und aufstellen, Schießlinien festlegen und markieren, Ampelanlage aufstellen und final testen, die Küche einrichten und im großen Raum den Tresen einrichten, Klaus-Dieter baut im hinteren Teil des Raumes Rechner und Drucker des Auswerteplatzes auf, rund um den Sportplatz die Wegweiser aufstellen, Einsatzpläne des Teams aufstellen und besprechen, wer wann was zu tun hat, und vieles mehr. Um 18 Uhr haben die letzten den Platz verlassen.
Sonntag um 6:30 Uhr geht es los. Brötchen abholen und zum Platz bringen, Papierauflagen auf die Scheiben auflegen, die für die Gäste nicht erlaubten Parkplätze der Feuerwehr und der Bowlinghalle mit Flatterband absperren, auf dem Platz die erlaubten Flächen markieren, Pavillon für die Schießaufsicht aufbauen, Schießzettel ausdrucken, auf die Klemmbretter klemmen und zum Auslegen bereitstellen, Startlisten aushängen damit die Gäste ihre Scheiben finden, Tische und Stühle nach draußen bringen und aufstellen, Mülleimer aufstellen und Toiletten kontrollieren, die Küchencrew wirbelt drinnen herum und stellt die ersten Brötchen und Kaffee bereit, die ersten Kuchen werden aufgebaut, …..
Während der letzten Arbeiten treffen kurz nach 8 Uhr die ersten Gäste ein. Für uns heißt es jetzt, die letzten Dinge zu erledigen, selbst auch schnell ein kleines Frühstück zu uns zu nehmen und dabei noch ein Briefing abzuhalten. Das Wetter ist top, kaum Wind und mit leichten Wolken nicht zu heiß.
Einige der Gäste brachten Pavillons mit und bauten diese auf. Hier zeigte es sich als zweckmäßig, dass wir die Sperrlinie 5 Meter weit von der Schießlinie markiert hatten. So blieb Platz für die Bögen und zum Laufen. Ein paar Abmeldungen hatten die Gäste für Vereinskameraden mit. Dadurch traten anstatt der ursprünglich 90 angemeldeten Schützinnen und Schützen letztendlich genau 80 Teilnehmer zum Turnier an. Zwischenzeitlich trafen auch der Bürgermeister und ein Mitglied des TSV-Vorstandes ein, die es sich nehmen ließen ein paar Grußworte an die Gäste zu richten. Der Vereinsvorstand hatte als besonderes Geschenk eine Ehrung für Klaus-Dieter zur Erlangung des Landesmeistertitels mit.
Nach den Danksagungen an Gemeinde, Reitverein, TSV, allen Helfern, Kuchenspendern und nicht zuletzt an die Gäste startete um 10:15 Uhr das Einschießen. Nach einer kurzen Pause begann um 11 Uhr das Wertungsschießen.
Die drei Durchgänge á 30 Pfeile verliefen ohne Probleme. Besonders zwei Scheiben taten sich besonders hervor durch viele Pfeile, die die Scheibe verfehlten und mühsam im Gras und bei der Holzwand gesucht werden mussten. Das kostete uns Helfer manche Pause. Gefunden haben wir letztlich alle Pfeile, auch auf dem nahen Weg des Reitplatzes direkt hinter der Grundstücksgrenze. Das zeigte, dass es gut ist dort zu sperren. Nochmals Danke an die Reiter für ihr Verständnis. Wie wir später von unserer Reitplatzaufsicht erfuhren, konnten sie eine junge Reiterin nur mit Mühe überzeugen und davon abhalten, das bereits gesattelte Pferd auf den Platz zu führen.
Während unsere Gäste in den Pausen das Catering gut nutzten, hatten wir Helfer viel zu tun: Verschossene Pfeile suchen (und finden), Schießzettel einsammeln und auswerten, neue Schießzettel für den nächsten Durchgang auslegen, den Platz für den nächsten Durchgang umbauen, Auflagen auf den Scheiben kontrollieren und ggf. austauschen und vieles mehr.
Zwischendurch wurde der Wunsch nach kürzeren Pausen geäußert. Für 16 Uhr war Gewitter angekündigt und die Gäste wollten vorher fertig sein. Es wurde tatsächlich zeitweise dunkler, aber der Regen blieb aus. Bei der Siegerehrung donnerte es kurz und eine dicke Wolke hing über uns. Der Regen blieb allerdings aus und als die Gäste weg waren, war der Himmel wieder wolkenlos.
Über den ganzen Tag verteilt konnten wir in viele lächelnde Gesichter unserer Gäste schauen. Bei der Siegerehrung lächeln natürlich die Erstplatzierten besonders. Damit waren ca. um 17:30 Uhr fertig, eine Punktlandung. Bis auf ein paar Jugendliche blieben alle für die Ehrung da. Die Kulisse für die Geehrten ist einfach schöner mit vielen Zuschauern. Es gab viele positive Rückmeldungen der Gäste und dass wir im nächsten Jahr unbedingt wieder einladen sollen.
Für die Gäste startete die Heimreise, für uns das Abbauen. Scheiben auf die Anhänger laden, den Platz und die Hütte aufräumen, alle Ausrüstung im Keller ordentlich verstauen usw. Die wenigen übrig gebliebenen Speisen wurden noch auf die anwesenden Helfer verteilt. Den Platz haben wir dann gegen 19:30 Uhr verlassen. Damit waren wir noch nicht fertig. Am Montag trafen sich Klaus-Dieter, Holger und ich um 11 Uhr auf dem Platz, um den Grill zu reinigen. Der war am Sonntag noch zu heiß dafür. Die Scheiben mussten auch zu Hilde nach Ellingstedt ins Außenlager gebracht und verstaut werden. Am Dienstag beim nächsten Training haben wir noch die Ausgaben abgerechnet.
Das war das Pfingstturnier 2024 – alles in allem ein schönes Turnier, auch wenn es anstrengend war.